Kein Thema ist wohl so wichtig wie der Kopfbau in Sache Shisha. Denn gerade Anfänger wünschen sich z. B. viel Rauch und Geschmack und sagen bei ihrem Einkauf, die Shisha soll bitte viel rauchen ... Das alles ist aber in erster Linie davon abhängig, wie man seinen Kopf baut! Natürlich macht die Shisha das Rauchverhalten an sich aus und die Shisha sollte natürlich auch dicht sein, damit man einen dichten Rauch bekommt. Mehr zum Rauchverhalten einer Shisha erfahrt ihr in einem separaten Beitrag.
Beginnen wir also bei null. Jedes Raucherzeugnis, egal ob nun Tabak, Steine, Pasten etc. sind angereichert mit Feuchtigkeit, welche in der Regel immer durch Glycerin & Aroma entsteht. Hinzu kommen oftmals noch andere Bestandteile, dies ist aber immer Hersteller abhängig. Kurz gesagt, handelt es sich bei dieser Feuchtigkeit um Molasse. Bevor wir mit dem Kopfbau beginnen, wollen wir immer dafür sorgen, dass unser Raucherzeugnis komplett mit Molasse benetzt ist und nicht stellenweise noch trocken ist. Das heißt für uns erst mal in der Dose umrühren, bevor wir beginnen. Den passenden Kopf für unser Vorhaben haben wir hoffentlich schon gewählt, wenn nicht, schau dir hierzu den Artikel an, um zu erfahren, auf welche Kriterien es hierbei ankommt.
Ab hier werden wir uns vorrangig den Kopfbau mit Tabak unter die Lupe nehmen, weil es nun mal das beliebteste Rauchmittel ist und es hierbei am meisten zu beachten gibt. Hat man hier einmal die Grundprinzipien verstanden, kann man es auf alle Rauchmittel übertragen. Es gibt so viele verschiedene Namen für die unterschiedlichen Kopfbauarten wie z. B. Overpacking, Ami-Setup, Abstands-Setup und viel mehr, aber darauf will ich gar nicht genauer eingehen. Wie ihr euren Kopfbau am Ende nennen wollt, ist ohnehin vollkommen egal, es soll wirklich nur um die Basics gehen, welche am Ende alles entscheidend sind!
Wie so oft musst du beim Kopfbau darauf achten, was dir geboten wird, schau dir also den Schnitt und die Feuchtigkeit des Tabaks an, den du bauen möchtest.
Du kannst nicht jeden Tabak gleich bauen und immer die besten Ergebnisse erwarten, so funktioniert das leider nicht.
Vorbereitend kannst du z. B. zu groben Tabak einfach mal nachschneiden und zu feuchten Tabak abtupfen.
Kleine Randbemerkung: Was wirklich sehr praktisch ist zum Kopfbauen, ist ein Kopfbaubrett (Der Zewa-Verbrauch wird es dir danken) und ein Lochstecher / Gabel / Rührstäbchen, aber bitte keine Zange (Dadurch wird der Tabak sehr klumpig und oftmals einfach auch schon direkt angedrückt).
Generell unterscheidet man beim Kopfbau, wie hoch/voll man den Kopf baut und zweitens wie locker (fluff) oder fest (dense) der Tabak im Kopf liegt. Generell würde ich dir empfehlen, erst mal jeden Tabak möglichst locker in den Kopf zu packen, um möglichst viel Aroma herauszuholen. Hintergrund hierfür sind die Luftkanäle im Tabak, durch welche die Luft fließt, wenn man an der Shisha zieht. Liegt der Tabak locker im Kopf, hast du viele Kanäle und nimmst dabei auch viel Aroma mit. Der Tabak bietet der Luft also viel Angriffsfläche, neigt aber auch schneller dazu zu überhitzen (gerade, wenn er fein geschnitten ist). Bei Lufteinschlüssen staut sich die Hitze einfach sehr gerne. Ein weiterer Vorteil für dich, wenn du den Tabak locker in den Kopf packst ist, dass du immer einen guten Durchzug haben solltest. Warum drücken aber manche Leute den Tabak doch an, fragst du dich? Berechtigte Frage und der Teufel steckt wie so oft im Detail. Wie bereits besprochen, nimmst du viel Aroma mit, wenn der Tabak locker im Kopf liegt. Dies gilt aber auch gleichermaßen für Nikotin & Menthol. Möchtest du den Tabak also etwas smoother machen bzw. dafür sorgen, dass das Nikotin nicht so stark knallt oder die frische Note nicht so rauskommt, solltest du die Lufträume verringern. Hierzu einfach den Tabak leicht andrücken (semi dense) und schon sollte das Ganze etwas smoother laufen. Ist es dir immer noch zu stark, kannst du einfach das Ganze noch etwas fester andrücken, bis du dein gewünschtes Level erreicht hast. Dies ist auch hilfreich bei hitzeempfindlichen Tabaksorten. Wenn dir eine Sorte zu schnell heiß wird, einfach die Lufträume verringern, also etwas stärker andrücken und der Tabak wird Hitze resistenter.
Wie bereits vorhin angeschnitten unterscheidet man auch, wie hoch bzw. wie voll der Kopf gepackt wird, also wie viel Luft (Abstand) zum Aufsatz besteht oder ob der Tabak den Aufsatz bereits berührt (Kontakt). Das bestimmt, wie stark der Kopf wird. Rauchst du auf Abstand, ist es eher soft, auf Kontakt wird es dann schon intensiver. Das liegt einfach daran, dass man heißer raucht, da der Tabak näher an die Kohlen rückt (Nichts für Anfänger). Mittelding dafür wäre Rauchen auf Noppenkontakt (beim HMD). Wenn du auf Kontakt rauchen willst, solltest du gerade anfangs darauf achten, einen Tabak zu wählen, der etwas mehr Hitze verträgt. Ansonsten bist du schnell überfordert mit dem Heat Management, ganz davon abgesehen, dass es für dich am Anfang vermutlich zu stark sein wird. Es gehört viel Gewöhnung dazu und du kannst dich langsam immer mehr steigern, bis du letztendlich auf Kontakt rauchen kannst. Aber eins verspreche ich dir, wenn du es einmal gewohnt bist, willst du nie wieder zurückgehen und fragst dich, wie du zuvor bloß mit einer so „geringen Aromaentfaltung“ klargekommen bist.
Bau bitte, egal welchen Kopf du nimmst, immer eben und gleichmäßig, d. h. der komplette Tabak sollte überall gleichermaßen verteilt werden, kein Berg auf der einen Seite und kein Loch auf der anderen Seite. Und auch sollte generell der komplette Kopf in ein und demselben Schema gebaut sein, also gib dein Bestes, damit du z. B. nicht die eine Hälfte mehr andrückst als die andere. Deswegen würde ich dir auch davon abraten, mit einer Zange den Kopf zu bauen. Wenn du den Tabak mit der Zange in den Kopf legst, drückst du automatisch kleine Klumpen zusammen, welche auch später beim Verteilen nicht mehr gelockert werden. Dadurch entsteht eine ungleichmäßige Tabakverteilung im Kopf.
Zum Thema Tabak mischen möchte ich auch noch kurz was sagen. Solltest du einmal zwei oder mehr verschiedene Tabak mischen wollen, die sich vielleicht im Schnitt, in der Feuchte oder sogar im Grundtabak unterscheiden, somit also auch unterschiedlich auf Hitze reagieren, musst du ein paar Sachen beachten. So ist es zu Beginn am leichtesten, diese komplett zu vermischen, um somit eine homogene Masse zu bilden und dann mit dieser ganz normal deinen Kopf zu bauen. Du kannst auch in Schichten bauen, allerdings werden hier die Aromen von dem Tabak, der weiter unten liegt, erst mit vorangeschrittener Rauchdauer nach und nach in den Vordergrund treten. Wenn du den Tabak nebeneinanderlegst, musst du ggf. darauf achten, unterschiedlich hoch und fest zu bauen, um keine Probleme bei dem Heat Management zu bekommen und den vollen Geschmack zu erhalten.
Sonderfall: Phunnel mit einem wirklich tiefen Phunnelloch. Diese Köpfe sollte man wirklich heiß rauchen, um seine Freude damit zu haben, und außerdem sollten diese ziemlich vollgepackt (Kontaktrauchen) werden, damit man das maximale Aroma und die maximale Rauchdauer rausholt. Solche Phunnel würde ich generell keinem Anfänger empfehlen. Wenn du aber bereits in Besitz von solch einem Kopf bist, beachte einfach die vorherigen Tipps und teste es einfach mal aus.
Kurz noch zum Thema Alufolien Lochung: Solltest du dich für einen Mehrlochkopf entscheiden, bist du komplett flexibel. Du kannst eine Rundlochung machen, eine Atomlochung oder aber auch die klassische Komplettlochung. Entscheide hier selbst, achte aber immer darauf, nicht zu kleine Löcher zu machen, damit der Tabak auch atmen kann. Zu viele Löcher sollten es auch nicht sein, denn sonst wirst du viel Fremdluft ziehen und gerade mit fortgeschrittener Rauchdauer wird es dir schnell an nötiger Hitze fehlen. Bei einem Phunnelkopf solltest du auf keinen Fall über dem Phunnelloch lochen, da du sonst direkt Fremdluft ziehst und dir viel Geschmack flöten geht.
Ich hoffe, ich konnte dir beim Thema Kopfbau helfen. Solltest du noch konkrete Fragen haben, scheu dich nicht, diese zu stellen!